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PhD Thesis

Synthese und Charakterisierung von thermoplastischen Elastomeren auf Basis von Poly(n-butylacrylat)-graft-Polymethylmethacrylat Propfcopolymeren

Sebastian Roos (01/1998-01/1998)

Johannes-Gutenberg-Universität Mainz

Zusammenfassung

In der vorliegenden Arbeit wurden thermoplastische Elastomere auf der Basis von (Meth)acrylat­monomeren synthetisiert. Hierfür wurden Pfropfcopolymere mit der Makromonomer­technik hergestellt. Diese ist am besten geeignet, wohl definierte Strukturen zu erhalten, weil der Pn des Makromonomeren mit einer GTP und die Länge des Rückgrates vom Copolymer mit einer weiteren Polymerisation eingestellt werden kann.

Die Synthese der Pfropfcopolymere gelang mit zwei unterschiedlichen Reaktionsmechanismen. Zum einen ist die konventionelle radikalische zum anderen die kontrollierte radikalische Polymerisation (ATRP) benutzt worden. Die Einflüsse der Mechanismen auf die Struktur der Copolymere wurden verglichen.

Um die Synthese der Pfropfcopolymere mit kontrollierten radikalischen Polymerisation erfolgreich durchführen zu können, wurden die zuerst die Homopolymerisationen von MMA und nBuA untersucht. Für beide Monomere sind geeignete Systeme für eine kontrollierte radikalische Polymerisation (ATRP) gefunden worden. Hierbei sind Einflüsse wie Lösungsmittel, Tempe­ratur, Initiator, Katalysator und Liganden auf die Polymerisation untersucht worden.

Aufgrund dieser Kenntnis ist man nun auch in der Lage Blockcopolymere PnBuA-b-PMMA und PMMA-b-PnBuA zu synthetisieren. PnBuA-b-PMMA Blockcopolymere können durch sequen­tielle Monomeraddition erhalten werden. Man muß hingegen bei PMMA-b-PnBuA Blockco­polymeren den PMMA-Precursor von den Kupferkatalysatoren trennen bevor in einer zweiten Polymerisation der Block hergestellt werden kann.

Die Synthese der Pfropfcopolymere PnBuA-g-PMMA mit der ATRP ist mit der Makro­monomer­methode gelungen. Hierbei wurden Polymere mit mehreren Seitenketten und enger Molekular­gewichtsverteilung erhalten.

Mit der Kombination der HPLC und der GPC wurde eine Methode entwickelt, PnBuA-g-PMMA Pfropfcopolymere in die verschiedenen Komponenten, wie Pfropfcopolymere, Polymere mit einer Seitenkette (Stern­copolymere), PMMA-Makromonomer und PnBuA-Homopolymer aufzutrennen. Hierbei wurde bei der konventionellen radikalischen Polymerisation im Gegensatz zur kontrollierten Polymerisation ein großer Anteil an Stern- und Homopolymer gefunden.

Die Copolymerisationsparameter der Monomere MMA und nBuA wurden für die kontrollierte radikalische Polymerisation bestimmt, welche beim Vergleich mit der konventionellen radika­lischen Polymerisation eine sehr gute Übereinstimmung zeigten. Anders verhält es sich bei der Copolymerisation von nBuA (MMA) mit PMMA-MM. Durch die unterschiedlichen Reak­tionszeiten ist in der kontrollierten Polymerisation keine Diffusionsabhängigkeit des MM festzu­stellen, wodurch die Reaktivität des MM größer als in der konventionellen Polymerisation ist.

Die Morphologie der Pfropfcopolymere ist mittels AFM, SAXS, DSC und NMR untersucht worden. Aus AFM-Aufnahmen ergibt sich, daß nur kleine PMMA-Domänen (d » 20 nm) gebil­det werden. Mit der DSC werden zwei Glaspunkte detektiert, die durch Mikrophasen­separation entstehen. Durch Spindiffusionsversuche der Festkörper-NMR konnte gezeigt werden, daß die PMMA-Phase noch durch PnBuA-Segmente durchdrungen ist und eine Mischphase bildet.

Die mechanischen Eigenschaften der Polymere liegen bis zu 10 MPa Reißspannung und bis zu 1000 % Reißdehnung, was stark von der Zusammensetzung des Copolymeren und des Pn des MM abhängt.

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